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Schäfflertanz im Vincentinum

Alle sieben Jahre führen die Schäffler an mehreren Orten und Einrichtungen der Stadt München ihren berühmten Schäfflertanz auf. Wie schon im Jahr 2012 traten sie auch in diesem Jahr für unsere Bewohner und zahlreiche interessierte Besucher im Garten des Vincentinums auf.

Die Legende des Schäfflertanzes geht auf das Jahr 1517 zurück, als in München zum dritten Mal innerhalb kurzer Zeit die Pest grassierte. Erneut starben Tausende und aus Angst vor Ansteckung waren die Straßen bis auf die Totengräber und Pesträucherer leergefegt. Auch die Landbevölkerung traute sich nicht mehr in die Stadt, weswegen der Handel zum Erliegen kam und eine dramatische Lebensmittelknappheit auslöste.

Da kam ein Zunftgenosse der Schäffler auf den ungewöhnlichen Gedanken, die Menschen durch lustiges Schauspiel aufzuheitern. Mutig schlossen sich ihm neben zahlreichen Schäfflern auch die Genossen der Metzgerzunft an. So klang eines Tages plötzlich fröhliche Musik in den Straßen und die Schäffler zogen zum Marktplatz, wo sie mit grünbelaubten Reifen einen Rundtanz aufführten. Auch die „Gretl mit der Butten“ – an deren Stelle später die „Hanswursten“ traten – ergötzte Alt und Jung mit ihren Späßen.

Die Menschen eilten zu ihren schon lange nicht mehr geöffneten Fenstern; zahlreiche trauten sich sogar aus ihren Häusern heraus um im Zug mitzulaufen. Nach dem Tanz zogen die Schäffler samt Geleit zu den Klängen feierlicher Musik durch die Straßen der Stadt. Die Menschen hatten wieder Mut gefasst und so kam das Leben auf die Straßen Münchens zurück.

„Der Ursprung des Tanzes war also, Menschen zusammen zu führen und das öffentliche Leben wieder in Gang zubringen“, erinnerte Heimleiter Karl Wagner in seiner Begrüßung. Diesem Motto seien die Schäffler über die Jahrhunderte hinweg treu geblieben, denn „auch heute bringen sie Menschen – in unserem Fall unsere Bewohner und die Menschen des Viertels – zusammen, indem sie sie nach dem langen Winter wieder in die beginnende Frühlingssonne locken“.

Und tatsächlich: Während beim letzten Schäfflertanz vor sieben Jahren der Garten noch winterlich verschneit war, konnten Bewohner und Besucher das Ereignis in diesem Jahr bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen genießen. Wir danken dem Förderverein und seinen Mitgliedern für die Organisation dieser Veranstaltung.

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Märchenstunde im Vincentinum

Heute habe ich einen Frosch dabei - wer von Ihnen kennt ein Märchen mit einem Frosch?“, begann Frau Meier ihre Märchenstunden mit den Bewohnern des Vincentinums. Vergangene Woche besuchte die Märchenerzählerin unser Senioren- und Pflegeheim zum ersten Mal, um dort Bewohnern altbekannte Märchen nicht nur zu erzählen, sondern sie diese mit allen Sinnen erfahren und spüren zu lassen.

So erzählte Frau Meier ihren aufmerksamen Zuhörern zunächst das Märchen vom Froschkönig. Die teilnehmenden Bewohner konnten hierbei den weichen Kuscheltier-Frosch begrüßen oder fühlen, wie schwer eine güldene Kugel sein kann. Am Ende der Stunde erhielten Frauen und Männer jeweils Krönchen und Kronen, mit denen sie sich im Spiegel betrachten durften. Dadurch wurden viele Erinnerungen wach, zum Beispiel daran, wie man sich früher im Fasching als Prinz oder Prinzessin verkleidet hatte. Dazu sangen alle gemeinsam zum Märchen passende Lieder, wie beispielsweise „Am Brunnen vor dem Tore“.

Bewohner und Mitarbeiter hatten so die Möglichkeit eine professionell gestaltete Märchenstunde mitzuerleben. Frau Meiers Stunde bildete hierbei den Auftakt für die Ausbildung von vier Mitarbeitern zu Märchenerzählern: Sie lernen im Rahmen von vier Sitzungen Märchen selbst lebendig zu gestalten.

Märchen fördern die psychische und soziale Gesundheit, daher wird das Projekt von der BKK Mobil Oil unterstützt. Durch Märchen werden zudem Erinnerungen angeregt und Emotionen hervorgerufen, was durch zusätzliche Sinneserlebnisse wie Tasten oder Riechen weiter gefördert wird. Außerdem stellten wir bei unseren Bewohnern eine kontinuierlich hohe Aufmerksamkeit fest, was gerade alten oder an Demenz erkrankten Menschen oft schwer fällt. Das gemeinsame Nacherleben der eigenen Kindheit fördert die Interaktion und gegenseitige Wertschätzung.

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