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Neubeginn mit Zuversicht: Ein halbes Jahr nach dem Brand im Vincentinum

Am Heiligabend 2024 veränderte ein verheerender Brand das Leben im Vincentinum grundlegend. Alle Bewohnerinnen und Bewohner konnten in Sicherheit gebracht werden – ein großer gemeinsamer Kraftakt. Heute, rund ein halbes Jahr später, blicken wir zurück auf diese herausfordernde Zeit und nach vorn auf den geplanten Wiederaufbau unseres Hauses.

  

Der 24. Dezember 2024 bleibt unvergessen: Am späten Nachmittag kam es im dritten Obergeschoss des Vincentinums zu einem Brand, der sich rasch ausbreitete und bis in den Dachstuhl vordrang. Das Feuer griff auf Teile des historischen Glockenturms über, dichter Rauch stand über dem Lehel. Dank des beherzten Einsatzes unserer Mitarbeitenden, der Feuerwehr und zahlreicher Rettungskräfte konnten alle 92 Bewohnerinnen und Bewohner rechtzeitig und unverletzt evakuiert werden. Für diese großartige Zusammenarbeit und Unterstützung – auch weit über den Abend hinaus – sind wir bis heute dankbar.

Der betroffene Gebäudetrakt ist seither unbewohnbar. Auch die Hauskirche wurde durch das Löschwasser erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Die Bewohnerinnen und Bewohner fanden vorübergehend in anderen Einrichtungen oder bei Angehörigen eine neue Unterkunft. Gemeinsam mit ihnen und ihren Familien suchen wir weiterhin nach tragfähigen Lösungen, um Stabilität und Kontinuität zu gewährleisten.

Unmittelbar nach dem Ereignis begannen Sicherungsmaßnahmen am Gebäude. Der beschädigte Dachstuhl und der ausgebrannte Glockenturm wurden fachgerecht zurückgebaut, ein Notdach schützt die Substanz. Parallel dazu laufen die Planungen für den Wiederaufbau. Ziel ist es, die denkmalgeschützten Elemente des Hauses – darunter Fassade, Dach und Turm – originalgetreu zu rekonstruieren. Wo möglich, sollen auch Verbesserungen im Inneren realisiert werden: etwa im Hinblick auf Brandschutz, Barrierefreiheit und Ausstattung.

Der Wiederaufbau ist eine große Aufgabe – baulich, organisatorisch, menschlich. Was uns dabei trägt, ist die Solidarität, die wir seit jenem Abend erfahren durften. Angehörige, Nachbarn, Ehrenamtliche und Unterstützerinnen aus ganz München haben sich gemeldet, zugepackt, gespendet, Mut gemacht. Dafür möchten wir an dieser Stelle nochmals von Herzen danken.

Wir gehen diesen Weg Schritt für Schritt. Die Rückkehr ins Vincentinum wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen – aber wir sehen ihr mit Zuversicht entgegen. Denn das Vincentinum ist mehr als ein Gebäude: Es ist ein Ort gelebter Gemeinschaft, getragen von Vertrauen, Würde und christlicher Nächstenliebe. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.

         

Bilder: Copyright St. Vinzentius-Zentralverein