Zum Hauptinhalt springen

Respekt, Glück und Hoffnung

Der Nikolaus zu Besuch im Kindergarten Herz Jesu

Bum, bum, bum. Drei Mal klopft es laut und eindringlich an der Tür. Abigail macht große Augen. Anton schlägt die Hände vor den Mund und versteckt sein Grinsen. Auch die anderen Kinder schauen zur Tür und scheinen fast den Atem anzuhalten. Dann bewegt sich die Klinke nach unten und im Türspalt erscheint eine große Gestalt mit weißem Vollbart, cremefarbenem Umhang und goldener Mitra.

Im Kindergarten Herz Jesu ist der Nikolaus zu Besuch. Wie jedes Jahr in der Adventszeit überrascht der Heilige auch heuer alle vier Gruppen im Haus. Mit im Gepäck hat er nicht nur sein großes Buch, in dem viele Weisheiten und gute Ratschläge stehen, sondern auch – zur Freude der Kinder – einen riesigen Sack gefüllt mit Überraschungen. Der Ablauf ist in jeder Gruppe ähnlich: Die „BaSchuKis“ (Bald Schulkinder) sind eingeladen, den Nikolaus zu empfangen und ihm zu helfen. Alle Kinder der Gruppe sind einbezogen für die Zeit, die der Heilige mit ihnen verbringt.

Leicht den Kopf geneigt, damit die Mitra nicht vom Kopf fällt, schreitet der Nikolaus milde lächelnd in den Raum der grünen Gruppe. 25 Augenpaare verfolgen gebannt jede seiner Bewegungen. Erzieherin Regina Weiß heißt den Heiligen willkommen. Die Kinder sitzen im Stuhlkreis und lauschen gespannt, als der Nikolaus sein Buch aufschlägt und vorzulesen beginnt. 

Seit sechs Jahren mimt Hubert Weiß den Heiligen Nikolaus in Herz Jesu. Immer dabei: die richtige Nikolaus-Ausstattung. Die besteht aus Talar, Zingulum, Handschuhe, Umhang, Mitra, Bischofsstab, goldenem Buch – und natürlich dem weißen Bart und Haar. Letzteres mache es ihm leicht, in seine Rolle zu schlüpfen. „Es gefällt mir, mit den Kindern zu interagieren“, sagt Weiß, der im wahren Leben im Informatik-Bereich tätig ist. Eines ist dem 61-Jährigen besonders wichtig: „Respekt, Glück und Hoffnung zu vermitteln.“ Und trotz aller Routine, ein bisschen Lampenfieber habe er jedes Mal, gesteht Weiß.

Zurück im Gruppenraum. Julia und Seyit dürfen eine ganz besondere Aufgabe übernehmen: den Bischofsstab halten. Zuerst richtet der Nikolaus sein Wort an die „BaSchuKis“. „Ihr kommt bald in die Schule“, spricht der Heilige. „Seid Partner für die jüngeren Kinder.“ Die acht „schlauen Schildkröten“ nicken. Auch für die Mittelkinder und die Kleinen hat er weise Ratschläge: „Ist es euch manchmal zu laut im Gruppenraum? Nehmt euch zurück, dann wird es leiser und angenehmer für alle.“ Dann klappt der Nikolaus sein Buch zu, bindet den großen Sack auf und überreicht jedem Kind einzeln ein kleines Geschenk. 

Glücklich presst Julia die Nikolausüberraschung an die Brust. Ihre besondere Aufgabe heute, den Bischofsstab zu halten, hat ihr sehr gut gefallen. Als „BaSchuKi“ weiß sie auch schon eine Menge über den Heiligen: „Der Nikolaus hat gute Sachen für die Menschen gemacht.“ 

Dann stimmen alle Kinder zusammen das Nikolaus-Lied „Lasst uns froh und munter sein“ an und der Heilige Nikolaus schreitet würdevoll aus dem Raum – zur nächsten Gruppe.

Wir in den Medien: